Misagh Joolaee
Listenreich II: 25 Alben für 2025
Christa Abels (Deutschland): Mit den Zugvögeln fort (Eigenverlag, christaabels.de)
Ambäck (Schweiz): Wolkenbödeler (Eigenverlag, ambaeck.ch)
Thiago Armud (Brasilien): Enseada Perdida (Rocinante)
Cantares Do Andarilho (Portugal/Mosambik/Angola/Azoren/Asturien): Wanderer Songs – Ao Vivo No Teatro Faialense (Mais 5)
Carminho (Portugal): Eu Vou Morrer De Amor Ou Resistir (Sony Portugal)
Maurício Einhorn & Idriss Boudrioua Orchestra (Brasilien): Maurício & Horns (In & Out Records)
Eishan Ensemble (Australien/Iran): Northern Rhapsody (Acel)
ELSA (Österreich): Jump! (Jazzhaus Records)
Piers Faccini & Ballaké Sissoko (UK/Mali): Our Calling (No Format)
Ganna (Ukraine/Deutschland): Utopia (Berthold Records)
Garden Of Silence (Schweden/Schweiz/Iran/Deutschland/Ägypten): Neither You Nor I (Bazaarpool)
Yumi Ito (Japan/Polen/Schweiz): Lonely Island (enja)
Marcos Jobim (Brasilien): Singelinha (Musik | Marcos Jobim)
Misagh Joolaee & Bakr Khleifi (Iran/Palästina/Deutschland): Hajr (GWK Records)
Kokoroko (UK): Tuff Times Never Last (Brownswood Recordings)
Dafné Kritharas (Griechenland/Frankreich): Prayer & Sin (Horizon Musiques)
Awa Ly (Frankreich/Senegal): Essence & Elements (Naïve)
Maxjoseph (Deutschland): Nau (MAXJOSEPH | Neue Volksmusik I Bayern)
Sílvia Pérez Cruz & Salvador Sobral (Katalonien/Portugal): Sílvia & Salvador (Warner Music)
Céline Rudolph / Henrique Gomide / João Nogueira (Deutschland/Brasilien): Amaré (Challenge Records)
Matthieu Saglio & Camille Saglio (Frankreich/Spanien): Al Alba (ACT)
Kengo Saito & Japanistan Trio (Japan/Frankreich/Afghanistan): Douce Errance (Felmay)
Tania Saleh (Libanon): Fragile (Association Tantune)
Santrofi (Ghana): Making Moves (Outhere)
Simin Tander (Deutschland): The Wind (Jazzland Recordings)
Nachlese: Ohren auf Weltreise in Allensbach & Waldshut

Einige Impressionen von den beiden vergangenen Konzert-Lesungen am Wochenende.
„Ohren auf Weltreise“ machte Station im Schloss Freudental bei Allensbach und in der Stadtscheuer Waldshut.



Eine riesige Ehre war es für mich, nach der Premiere im letzten Mai wieder mit dem großartigen Cellisten Matthieu Saglio aus Valencia auftreten zu dürfen, der zwei tief inspirierte Solo-Sets gespielt hat.


Ein großes Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben – insbesondere Regine Burk, Matthias Hilpert, Nikola Koegel, Michael Rudigier, Sabine Schuernbrand, Thomas Schwabe und Kerstin Simon.


Ohren auf Weltreise macht jetzt Pause. Ich bin extrem glücklich, dass wir 5 ausverkaufte Veranstaltungen hatten und dass ich mit so grandiosen Musiker*innen die Bühne teilen durfte: Misagh Joolaee & Bakr Khleifi, Awa Ly & Lucie Cravero, Matthieu Saglio.
Fotos: Stefan Franzen, Nikola Kögel, Sabine Schuernbrand, Thomas Schwabe
Matthieu ist demnächst wieder in der Region: Am 5.5. wird er im Rahmen des Jazzfestivals Basel im Gare du Nord mit seinem Quartett auftreten, ein Double Bill mit dem menorquinischen Pianisten Marco Mezquida. Tickets hier. Und bereits am 25.4. erscheint sein wunderbares neues Album Al Alba, auf dem er sich mit seinem Bruder, dem Vokalisten Camille Saglio, zusammengetan hat. Mehr dazu demnächst auf diesem Blog, genau wie zum neuen Album von Awa Ly, das am 16.5. erscheinen wird.

Listenreich I: 24 Songs für 2024
Arooj Aftab (Pakistan/USA): „Aey Nehin“
Quelle: youtube
Bab L’Bluz (Marokko/Frankreich): „AmmA“
Quelle: youtube
Adam Bałdych & Leszek Możdżer (Polen): „Passacaglia“
Quelle: youtube
Ana Lua Caiano (Portugal): „O Bicho Anda Por Aí“
Quelle: youtube
Córas Trio (Irland): „George White’s“
Quelle: youtube
Dal:um (Republik Südkorea): „Cracking“
Quelle: youtube
Danish String Quartet (Dänemark): „Once A Shoemaker“
Quelle: youtube
Dogo Du Togo (Togo): „Nyè Dzi“
Quelle: youtube
Zé Ibarra (Brasilien): „San Vicente“
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Joolaee Trio (Iran/Deutschland): „Sharar“
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MARO feat. Darío Barroso & Pau Figueres (Portugal/Katalonien): „Lifeline“
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Louis Matute (Schweiz/Honduras): „Marcovaldo
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Niall McCabe (Irland): „Stonemason“
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Hani Mojtahedi & Andi Toma (HJirok) (Kurdistan/Deutschland): „Yâhu“
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Orquestra de Musiques d’Arrel de Catalunya (Katalonien): „Arrel Transhumana“
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Sílvia Pérez Cruz & Juan Falú (Katalonien/Argentinien): „Oración Del Remanso“
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The Piyut Ensemble (Israel): „Hoshana“
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Zaho de Sagazan & Tom Odell (Frankreich/UK): „La Symphonie Des Éclairs“
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Camille & Matthieu Saglio (Spanien/Frankreich): „Alba“
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Abel Selaocoe (Südafrika/Großbritannien): „Sarabande, (aus J.S.Bachs Cello-Suite Nr.6)
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Sun Ra Arkestra (USA): „Lights On A Satellite“
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Waaju & Majid Bekkas (UK/MArokko): „Fangara“
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Lizz Wright (USA): „Sparrow“
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Feven Yoseph (Äthiopien): „Sewer Fiqir“
Quelle: youtube
Quelle: youtube
Listenreich III: 24 Konzerte für 2024

WINTER
– Hani Mojtahedi & Andi Toma, Theater Freiburg, 26.01.
– Sílvia Pérez Cruz, Théâtre Bouffes du Nord, Paris (F), 30.01.

– John Adams: „Harmonielehre“ (SWR Symphonieorchester, Robert Treviño), Konzerthaus Freiburg, 10.3.
– „Winterreise – Weltreise“, Theater Freiburg, 15.03.
– „Jewish Music Night“ (Reflektor André Heller), Elbphilharmonie Hamburg, 18.03.
FRÜHLING
– „The Joy Of Spring“ (Marco Ambrosini u.a.), Tamburi Mundi, E-Werk Freiburg, 01.04.
– „Ohren auf Weltreise“ (mit Matthieu Saglio), Jazzhaus Freiburg, 05.05.

– Zsofia Baros, Kloster Sankt Lioba, 11.05.
SOMMER
– Ayom, Rosenfelspark Lörrach, 18.07.
– Marisa Monte, Zeltmusikfestival Freiburg, 02.08.

– Wesli, Afrika Festival Emmendingen, 04.08.
– Ghalia Benali – Constantinople – Kiya Tabassian: „In The Footsteps Of Rumi“, Festival Arabesques, Opéra de la Comédie, Montpellier (F), 10.09.

– Daniel Herskedal, Gasthaus Schützen Freiburg, 17.09.
HERBST
– Anton Bruckner: Sinfonie Nr.9 (Les Siècles), Brucknerhaus Linz (A), 09.10.
– Arooj Aftab, Karlstorbahnhof Heidelberg, 21.10.

– João Bosco & Jacques Morelenbaum, Volkshaus Basel (CH), 22.10.

– Joolaee Trio, Stubenhaus Staufen, 27.10.
– Leyla McCalla, Le PréO Oberhausbergen (F), 06.11.
– „Musica Baltica“ (John Sheppard Ensemble), Dreifaltigkeitskirche Freiburg-Littenweiler 09.11.
– A Cantadeira & Omiri, Burghof Lörrach, 15.11.

– MARO Trio, ZOOM Frankfurt, 18.11.

– „A Tribute To John Adams“ (Holst Sinfonietta), E-Werk Freiburg, 04.12.
– Preisträgerkonzert Murat Coskun, E-Werk Freiburg, 08.12.

dieses Foto: Heinz-Peter Mosebach, Matthieu Saglio: Matthias Hilpert, alle anderen: Stefan Franzen
– „Ohren auf Weltreise“ (mit Misagh Joolaee & Bakr Khleifi), Kommunales Kino Freiburg, 20.12.
Ohren auf Weltreise – eine kleine Lesetour

Liebe Freundinnen und Freunde,
Weihnachten steht vor der Tür, und ich möchte es nicht versäumen, euch mein Buch „Ohren auf Weltreise“ (Hannibal-Verlag) als Geschenktipp für alle Liebhaber*innen der außergewöhnlichen Musik ans Herz zu legen.
Als zeitloses Musikkalendarium ist es für eine Zueignung zum Jahresbeginn wunderbar geeignet. Für jeden Tag des Jahres gibt es ein besonderes Stück zu entdecken, verbunden mit Reiseerlebnissen, Anekdoten und Interviewzitaten aus meiner 30jährigen Arbeit als Musikjournalist. Die Playlist mit allen Stücken ist über die im Buch angegebenen QR Codes auf Youtube und Spotify und auch auf meinem Blog zu finden, dazu informative Links zu allen Künstlerinnen und Künstlern: Ohren auf Weltreise |
„Ohren auf Weltreise“ ist in allen gut sortierten Buchläden zu finden oder bestellbar (bitte unterstützt den kleinen Buchladen in eurer Nähe) und ebenso als E-Book erhältlich.
Ich freue mich, dass ich außerdem 4 Lesungen zum Buch ankündigen kann, die jeweils von grandiosen Künstlerinnen und Künstlern musikalisch mitgestaltet werden.
20.12.2024 Kommunales Kino Freiburg – mit Misagh Joolaee, Kamancheh (Iran) und Bakr Khleifi, Oud (Palästina) Ohren Auf Weltreise | Kommunales Kino Freiburg
01.02.2025 Foyer der Reithalle Offenburg – mit Awa Ly, Gesang und Lucie Cravero, Violoncello (Senegal/Frankreich) Ohren auf Weltreise
14.03.2025 Schloss Freudental Allensbach – mit Matthieu Saglio, Violoncello (Spanien/Frankreich) Matthieu Saglio live „Ohren auf Weltreise“ – Burk Artist Management
15.03.2025 Stadtscheuer Waldshut-Tiengen (im Rahmen des World Town Festivals) – mit Matthieu Saglio, Violoncello (Spanien/Frankreich) 19. World-Town-Fesitval-Stefan Franzen und Matthieu Saglio: „Ohren auf Weltreise“ – Waldshut-Tiengen – Stadtscheuer Waldshut – 15.03.2025: Tickets kaufen – Badische Zeitung TICKET
Beginn ist jeweils um 20h.
Misagh Joolaee & Bakr Khleifi: „Az Bahar“
Quelle: youtube
Green Belt Of Sound 10: The Art Of Duo & Trio
Dieser Blog wird heute 10 Jahre jung.
Was 2014 mit Konzertberichten zum Electric Light Orchestra und Kate Bush in London begann, hat sich in nahezu 900 Beiträgen über die Roots Music, Jazz, Songwriting, Pop und auch gelegentliche Ausflüge in die Klassik in Interviews, Konzertberichten, Rezensionen – und leider auch vielen Nachrufen auf zwischenzeitlich gestorbene Künstler – zu einem hoffentlich immer lesenswerten, spannenden und vielseitigen Online-Journal jenseits der Zwänge der Musikindustrie gemausert.
Mir hat es immer großen Spaß gemacht – und ich gehe trotz der schwierigen Zeiten in so vielen kulturellen und weltpolitischen Lebensbereichen mit Schwung ins zweite Jahrzehnt.
Feiern möchte ich die 10 Jahre Green Belt of Sound mit einer ganzen Reihe von Reviews, die allesamt intime und teils auch spirituelle Musik herausheben, die in diesem Herbst aktuell ist. Denn gerade aus der Ruhe erwächst oft große Kunst.
In diesem Sinne – lauscht der Stille…
Euer Stefan

Die kleine Bouzouki und der große Konzertflügel: Ob das funktioniert? Joel Lyssarides und Georgios Prokopiou überzeugen uns auf Arcs And Rivers (ACT/edel) aufs Feinste davon. Die versonnenen Dialoge zwischen dem schwedischen Pianisten und dem griechischen Langhalslautenisten lassen alle Zorbas-Klischees hinter sich. Die Bouzouki wird zum freigeistigen Tänzer, zum schwebenden Akteur über den Ostinati des Klaviers („Echoes“), findet sich auch in ein barockes Ausgangsmotiv hinein. In Stücken wie „Kamilieriko Road“ übernimmt sie dann auch mal kraftgeladen die Führung durch eine klar dem Rembetiko zuzuordnende Atmo. Eine echte und äußerst fruchtbare Begegnung.

Der Kamancheh-Virtuose Misagh Joolaee hat sich mit seiner Gattin, der klassischen Pianistin und J.S.Bach-Spezialistin Schaghajegh Nosrati, und dem Perkussionisten Sebastian Flaig zum Joolaee Trio zusammengefunden. Morgenwind (GWK Records) zeigt, wie sich die verschiedenen Sujets der Akteure in vorrangig Eigenkompositionen zu einer neuen Klangsprache verzahnen. Auch hier erstaunlich, wie ein fragiles, obertonreiches Instrument wie die Stachelgeige und das Volumen eines klassischen Flügels in ein gleichberechtigtes Miteinander finden. Schmerzlich-getragene Töne wie in „Be Hich Diyar“ (den iranischen Protestierenden gewidmet) wechseln mit tänzerischer Rasanz („Mehrabani“, „Erzincan Düz Halayi“). Eine Fuge, herausragender Moment der CD, wird mit orientalischer Skala gebaut und überrascht mit dem Klang der Steinmarimba. Flaigs Schlagwerk agiert mehr farb -als beatgebend, Joolaees Geige hingegen übernimmt in Pizzicati und Klopftechniken auch perkussive Aufgaben. Dieses Trio wirft Ost-West-Klischees spielerisch über Bord. Anspieltipp: das von einem zarathustrischen Ritual befeuerte „Sharar“.

In eine klanglich sehr weit entfernte Welt entführt uns das koreanische Frauenduo Dal:um. Korea ist Wölbbrettzither-Land, und auf Coexistence (Tak:til/Glitterbeat) lässt sich eine zwar von der traditionellen, teils höfischen Gugak-Musik inspirierte, aber durch und durch moderne, catchy Zwiesprache von Gayageum und Geomungo erleben, zwei Vertretern dieser weitverzweigten Familie. Das Hartholz des Blauglockenbaums bietet das Baumaterial für diese Zithern, die kraftgeladen, harsch, perkussiv und dennoch lyrisch klingen, Durch das Bending der Saiten entsteht gar so etwas wie eine “bluesig-soulige” Anmutung. Die transparente Unterhaltung der beiden Instrumente lebt von der klaren kontrapunktischen Rollenverteilung zwischen Bass und Melodiebereich. Und plötzlich tönt Fernost gar nicht mehr so fern.

Wenige von uns verfügen über synästhetische Fähigkeiten, können Musik also in Beziehung setzen zu Farben oder gar Gerüchen. Der Klarinettist David Orlowsky zählt zu den Glücklichen und versucht auf Petrichor (Warner Classics) mit seinem Trio an Gitarre und Percussion, für ihn prägende Düfte in Töne zu übersetzen. Das Odeur von Marrakesch manifestiert sich in einer geheimnisvoll geschwungenen Nostalgie über Marimbaphon, Lissabons Gassengeruch verdichtet sich in einer schreitenden Walzermelancholie. Doch nicht nur Orte verfangen in Orlowskys Miniaturen: „Patchouli“ oszilliert zwischen Flamenco- und Klezmer-Atmo, „Lavender“ weht wie eine wehmütige Abendmeditation in die Ohren. Am schönsten ist aber, wie sich der Zitronenduft klanglich verfestigt – gar nicht säuerlich, sondern als zärtlich tänzelnder Schwebezustand.

Dass sie sich – zusammen mit Perkussionist Paco de Mode bereits zum dritten Mal zum Trio-Gipfel auf CD treffen, zeugt von ihrer tiefen Verbundenheit und ihrem blinden Verständnis. Und so machen der menorquinische Pianist Marco Mezquida und der barcelonische Gitarrist Chicuelo auch Del Alma (Galileo) wieder zu einer spannungsvollen Zwiesprache, die zwar Flamenco-Intros und Rumba-Rhythmen einwebt, aber immer wieder die Souveränität hat, die Farben des Blues‘ und pianistische Einschwenkungen in die Música Latina zu unternehmen. Beide Akteure schöpfen aus ihrem hohen Können, das in einem Stück wie „Alalimón“ zu perfekter Verschmelzung führt und sie im Finalstück „El Faro De Los Deseos“ schon fast auf die Höhe eines romantischen Kunstliedes hebt.

Weit mehr als eine Kuriosität ist das palästinensisch-jordanisch-äthiopisch-finnische Trio Wishamalii. Ihr Debüt Al-Bahr (Nordic Notes) zentriert sich um das Klavier des Komponisten Kari Ikonen, das auf arabische Stimmung getunet ist. Die verhangene, ornamentale Stimme von Nemad Battah, wahrhaft ausgeklügelte Texturen mit persischem Hackbrett, Oud, zarter Geige, luftiger Trommelarbeit und flexiblen Synths schaffen eine Farbpalette, die in der arabischen Musik ziemlich einzigartig ist. Vielleicht gibt die Heimat Helsinki ja dieses atmosphärische Extra-Quäntchen hinzu.
© Stefan Franzen
Dal:um: „Cracking“
Quelle: youtube
Listenreich III: 23 Konzerte für 2023
Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks, Gewandhaus Leipzig (22.5.)
WINTER
– Witch’n’Monk (Freiburg.Phil.Club), Jazzhaus Freiburg 17.1.
– Philharmonisches Orchester Freiburg, Peter Carp, André de Ridder, Inga Schäfer u.a.: Nico Muhly „Marnie“, Theater Freiburg 19.1.
– Holst Sinfonietta, Steve Reich „Desert Music“, E-Werk Freiburg 28.1.
– Philharmonisches Orchester Freiburg, André de Ridder, Richard Strauss: „Eine Alpensinfonie“, Konzerthaus Freiburg 14.2.
– Lady Blackbird, Mascotte Zürich 21.2.
Lady Blackbird, Mascotte Zürich (21.2.)
– Masaa, Reithalle Offenburg 11.3.
– Golnar Shahyar, Theater Basel 20.3.
FRÜHLING
– Sílvia Pérez Cruz, Teatro Municipal Girona 21.4.
Sílvia Pérez Cruz, Teatro Municipal Girona (21.4.)
– Niels Frevert, Waldsee Freiburg 11.5.
– City of Birmingham Symphony Orchestra, Roberto Treviño: Gustav Mahler – Sinfonie Nr.10, Gewandhaus Leipzig 21.5.
– BR-Symphonieorchester, Daniel Harding: Gustav Mahler – Sinfonie Nr.7, Gewandhaus Leipzig 22.5.
– Budapest Festival Orchestra, Iván Fisher: Gustav Mahler – Sinfonie Nr.9, Gewandhaus Leipzig 23.5.
– Kayhan Kalhor, Konzerthaus Freiburg 3.6.
SOMMER
– Derya Yildirim, Kommunales Kino Freiburg 14.7.
– ADG7 & Sahra Halgan, Rosenfelspark Lörrach 26.7.
– Marcia Griffiths, African Music Festival Emmendingen 5.8.
– Fergus McCreadie Trio, Forum Merzhausen 21.9.
Caetano Veloso, Elbphilharmonie Hamburg (4.10.) © Daniel Dittus
HERBST
– Caetano Veloso, Elbphilharmonie Hamburg 4.10.
– Joyce Moreno & Louis Matute, Moods Zürich 15.10.
Joyce Moreno & Louis Matute Quintet, Moods Zürich (15.10.)
– Misagh Joolaee & Behnam Samani, Schloss Ebnet 3.11.
– Bill Frisell Trio, Jazzdor Strasbourg 10.11.
Bill Frisell Trio, Jazzdor Strasbourg (10.11.)
– Philharmonisches Orchester Freiburg, Anna Rakitina: Sergej Rachmaninoff – Sinfonie Nr.2 u.a. 12.12.
– SWR Symphonieorchester, Teodor Currentzis: Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 10 u.a. 15.12.
Sagenhafter Gestaltungswille

Basel ist exquisiter, international geprägter Nährboden für spannende Ensembles mit großer Besetzung. Das ließ sich schon mit dem Yumi Ito Orchestra vor einigen Jahren beobachten, und es gilt ebenso für die Arbeit der Saxophonistin Sarah Chaksad. Nach zwei Bigband-Platten hat sie nun auf „Together“ für eine etwas schlankere Dreizehner-Besetzung besonders klangfarbenreich komponiert. Das ist auch der ungewöhnlichen Bläsertextierung mit Flöten, Klarinetten, Bassetthorn, Ventilposaune und Euphonium zu verdanken. Schaukasten für Chaksads grandiose Instrumentationskniffe ist etwa das Thema von „Love Letters“, wo sich über dem Holz und Blech eine jubilierende E-Gitarre erhebt, oder die schwatzenden Dialoge der Bläser in „Imagine Peace“.
Das organische Herauslösen aus festgelegter Komposition hin zu Impro-Passagen und zurück lässt sich schön in der Melancholie der beiden „Green“-Stücke ablauschen. Yumi Itos helle Vocals sind als textloses Instrument oft fast unmerklich färbend eingebettet, sie hat aber in „Lost“ eine freie Spielwiese. Und im Titelstück gelingt es verblüffend, der persischen Spießgeige von Misagh Joolaee die Rolle der berührenden Erzählerin zu verleihen, sehnsüchtig und auch perkussiv treibend. Von A bis Z lebt diese Platte von Chaksads sagenhaftem Gestaltungsvermögen.
© Stefan Franzen
Sarah Chaksad Large Ensemble: „Lost“
Quelle: youtube
Listenreich II: 22 Platten für 2022














