Die Wurzeln des Wunderknaben

tigran hamasyan 2017

Der Wunderknabe ist nach Hause zurückgekehrt: Nach Ausflügen in Dubstep, Rock und Electronica findet der armenische Pianist Tigran Hamasyan neue Inspiration in seinen Wurzeln: Voriges Jahr noch mit liturgischer Musik aus fünfzehn Jahrhunderten und einem Kammerchor aus Eriwan. Auf Ancient Observer, seinem im März erscheinenden Album (31.3., Warner) noch introspektiver, solo am Piano. „Fides Tua“ ist ein erster Eindruck. In diesen Tagen hilft der Glaube an die Kraft der Töne.

Tigran Hamasyan: „Fides Tua“
Quelle: youtube

Armenisches Doppel

hamaysan - eskenian

ECM liefern uns dieser Tage gleich zwei Produktionen mit neuen armenischen Klängen. Mit Hintergründen und Interviews zu diesen beiden außergewöhnlichen Projekten feiert greenbeltofsound.de seinen ersten 1. Geburtstag. An dieser Stelle auch ein dickes Danke an alle, die mir konstruktive Rückmeldung gegeben haben im Verlauf der letzten 12 Monate.

Vor kurzem war das kleine Land am Rande Europas in aller Munde – dem schrecklichen Umstand zuschulden, dass sich 2015 ein Völkermord zum hundertsten Male jährte. Die Klangkultur Armeniens erfährt dagegen kaum mediale Aufmerksamkeit, obwohl sie die älteste des Kontinents ist. Der Verlag ECM bildet seit Keith Jarretts Einspielung sakraler Hymnen von 1980 da eher die Ausnahme. In diesem Herbst widmet man sich zweifach der armenischen Vergangenheit, als Führer fungieren Jazzpianist Tigran Hamasyan und Musikforscher Levon Eskenian. Weiterlesen