Sandy Denny’s Return

Die 1978 verstorbene britische Folk- und Songwriting-Ikone Sandy Denny erfährt eine späte und ungewöhnliche Würdigung: Auf der Grundlage unveröffentlichter Textskizzen der Folkrevival-Pionierin, die auch mit den Bands Fairport Convention, Fotheringay und Led Zeppelin sang, hat die Freiburger Musikerin Carla Fuchs ein ganzes Album mit neuen Songs geschaffen. Die elf Tracks auf Songbird sind im Geiste von Dennys Tonsprache geschrieben, Fuchs hat aber erkennbar auch ihre eigene Färbung eingebracht.

Bereits vor dem Album hatte Fuchs auf ihrer Website Coverversionen von Denny-Stücken veröffentlicht und sich so an das Vermächtnis der Britin herangetastet.

Carla Fuchs: „Late November“
Quelle: youtube

Diese Covers kamen Georgia Lucas, der Tochter von Sandy Denny zu Ohren – und sie fand sie so überzeugend, dass sie die Sängerin und Multiinstrumentalistin aus dem Schwarzwald beauftragte, diese neuen Songs zu schreiben. In England wurden die Lieder bereits im Rahmen des alljährlichen Cropredy-Festivals von Fairport Convention mit großer Resonanz vorgestellt.

Songbird ist am 15. September auf Talking Elephant Records veröffentlicht worden und kommt nun in Freiburg auf die Bühne: Am Freitag den 26.1. tritt Carla Fuchs in der Wodan-Halle als Double Bill mit der Cherrychords Band auf und wird neben ihren Denny-Tributstücken auch ganz eigene Werke präsentieren.

Carla Fuchs: „Songbird“
Quelle: youtube

Songbird has gone

Wie sehr sie fast 20 Jahre lang fehlte, wurde mir klar, als ich 2013 ein Konzert von Fleetwood Mac erlebte, kurz vor ihrer Rückkehr zur Band. Christine McVies ruhig fließende Songwriterkunst gab dem Repertoire Erdung und Imagination zugleich, mit vielen wunderbaren Balladen wie „Songbird“, „Brown Eyes“, „Over & Over“ oder „Beautiful Child“. Und ihre Stimme war ein melancholisch grundiertes Schweben, das sich vom görenhaften Timbre ihrer Kollegin Stevie Nicks wie eine Komplementärfarbe absetzte.

1980 kaufte ich mir als 12-Jähriger das Doppel-Album Tusk, und ich weiß noch, wie mich schon der Opener aus ihrer Feder in eine andere Welt katapultierte. R.I.P., Christine.

Fleetwood Mac: „Over & Over“
Quelle: youtube