Moonwalk VI

„Als wir von der Mondoberfläche nach oben blickten, sahen wir über uns den Planeten Erde. Er war sehr klein, aber er war sehr schön. Er sah aus wie eine Oase im Weltall. Wir hielten es in diesem Moment für sehr wichtig, dass wir und die Menschen überall auf der Welt diesen Planeten erhalten. Als eine Oase, an der wir uns alle gemeinsam für alle Zeiten erfreuen können.“ (Neil Armstrong)

Der guineische Saxophonist Momo Wandel Soumah, einer der großen Musiker seines Landes, spielt zum heutigen Mondspaziergang von Neil Armstrong und Buzz Aldrin eine Serenade, mit der er 1992 die Mondschein-Stimmung im Hügelland von Foula Djallon, Zentralguinea aufgefangen hat.

Momo Wandel Soumah (Guinea) „Midje“
Quelle: youtube

Moonwalk I

Heute vor 50 Jahren hob die Trägerrrakete Saturn V ab, um erstmals Menschen auf den Mond zu bringen.

Der von Neil Armstrong vorhergesagte „big leap for mankind“ ist leider ausgeblieben, mit jedem Schritt vorwärts sind wir als Menschheit wieder viele kleine Schritte zurückgegangen.

Ich nehme die neuntägige Apollo 11-Mission zum Anlass, die Perspektive von den „global players“ abzuwenden, hin zu Denjenigen, die den Erdtrabanten mit ihrer poetischen Kraft geehrt haben. Jeden Tag bis zum 24. Juli gibt es ein neues Mondlied.

Den Anfang macht heute, am Tag einer partiellen Mondfinsternis über Deutschland, die spanische Sängerin äquatorialguineischer Herkunft: Concha Buika. 2009 hat sie mit dem kubanischen Pianisten Chucho Valdés ein Album mit melancholischen mexikanischen Liedern zu Ehren der Diva Chavela Vargas aufgenommen. „Luz De Luna“ stammt aus der Feder des Komponisten Alvaro Carrillo: „Ich möchte Mondlicht haben“, heißt es in den Versen, “ für meine traurigen Nächte, damit ich in göttlicher Weise die Illusion spüren kann, die du mir genommen hast.“

Concha Buika & Chucho Valdes (Spanien/Kuba): „Luz De Luna“
Quelle: youtube

Navegare necesse est

Caetano Veloso: „Os Argonautas“
Quelle: youtube

2019 – das Jahr runder Jubiläen von Entdeckern und Eroberern.

Am 20.7.1969 setzt erstmals ein Mensch seinen Fuß auf den Mond, 50 Jahre später trägt die dunkle Seite des Erdtrabanten erste chinesische Schriftzeichen.

Vor 500 Jahren, am 10.8.1519 startete Fernão de Magalhães, bei uns als Magellan bekannt, bei Sevilla zur ersten Weltumseglung, die er selbst nicht vollendete, dehnte damit das portugiesische Weltreich mit all seinen dunklen Konsequenzen für die lokalen Völker aus.

„Navegare necesse est, vivere non est necesse“ – Navigieren ist eine Notwendigkeit, leben nicht. Diesen Satz, den Plutarch Pompeius Magnus zuschrieb, lässt sich dichterisch, philosophisch und metaphysisch weiterspinnen, und viele haben es getan, Fernando Pessoa und Caetano Veloso unter ihnen.

Und so setzt der Brasilianer, der 2018 auf greenbeltofsound beschlossen hat, auch wieder den Startpunkt in diesem Jahr der Argo- und Astronauten – mit dem Mondlied „Lua, Lua, Lua, Lua“ (1975) und „Os Argonautas“ (1969).

Caetano Veloso: „Lua, Lua, Lua, Lua“
Quelle: youtube