(he)artstrings #23: Wildes Fest auf der Wies’n

„Una Festa Sui Prati“ (Adriano Celentano & Mariano Detto)
aus: Adriano Celentano – Le Robe Che Ha Detto Adriano, 1969

Als ich klein war, wohnte meine reiselustige Tante Hannelore im 3. Stock unseres Reihenhauses. Bei ihr fanden sich plattentechnisch wahre Schätze, die mir spannende südeuropäische Alternativen zum  genauso faszinierenden klassischen Plattenschrank des Papas eröffneten: Melina Mercouri, Georges Moustaki, türkische Folklore, Mikis Theodorakis, Miguel Rios, Leonard Cohen. Wurde hier der Grundstock für meine spätere Weltmusik-Vorliebe gelegt? Bei den Singles fanden sich Vicky Leandros‘ „Après Toi“ oder auch eine Canzone des oben abgebildeten Herren, der heute sage und schreibe 80 Jahre jung wird.

Adriano Celentanos „Una Festa Sui Prati“ war für mich immer die bessere Wahl vor „Azurro“: eine sich rauschhaft steigernde ländliche Party mit satten Bläsern und virilen Schrammelgitarren. Als Sechsjähriger konnte ich mir kaum irgendetwas Wilderes in der Musik vorstellen als das elefantöse Finale dieses Songs. Immer wieder habe ich der Tante die Single stibitzt, um sie in meinem Kinderzimmer auf dem Mister Hit-Plattenspieler abzuspielen. Tanti auguri, Adriano! E ugualmente grazie mille, Zia Giovanna Eleonora!

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Adriano Celentano: „Una Festa Sui Prati“
Quelle: youtube