Klangreisen für Herbert George

Foto: George Charles Beresford, 1920

Ob er ein  Science Fiction-Autor war oder doch eher ein Meister der fantastischen Erzählung – darüber lässt sich trefflich debattieren: H.G.Wells wäre heute 150 Jahre alt geworden.

Sieben Reisen durch die Zeit zu Ehren seines bekanntesten Buches!

1. Beggar’s Opera: „Time Machine“ (1971)
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Diese Zeitreise hat alles, was ein Progrock-Dramolett so braucht: Eine hymnische E-Gitarrenmelodie, waberndes Mellotron, einen Text, bei dem mit dem Dichter die Fantasie durchgegangen ist und epische Improvisationen. Stammt vom zweiten Album der legendären Schotten, Waters Of Change.

2. ELO: „Prologue“ & „Twilight“ (1981)
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Anfang der 1980er wandte sich Jeff Lynnes Electric Light Orchestra endgültig vom Streichersound ab, hin zu futuristisch-knalligem Pop. Time ist das Konzeptalbum über einen Unglücklichen, der von einem faszinierenden Wesen in die Zukunft entführt wird – und nicht mehr zurückgelangen kann.

3. Tyrone Davis: „If I Could Turn Back The Hands Of Time“ (1970)
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Die Zeit zurückdrehen zu können – das wurde wohl in jedem musikalischen Genre vielfach gewünscht. Im Soul am schönsten vom Chicagoer Tyrone Davis. Sehenswert auch das Cover der dazugehörigen LP!

4. Russell Garcia: „OST The Time Machine (Filby’s Theme)“ (1960)
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Ein Ausschnitt aus dem Soundtrack zum legendären Film The Time Machine mit Rod Taylor. Ausgesucht habe ich allerdings nicht eine Zeitreise oder etwa den Kampf der Eloi mit den Morlocks. Am schönsten ist das romantische Thema von Mr. Filby, dem einzigen unter den Freunden des Erfinders, der ihm am Ende Glauben schenkt. Wir sollten alle ein bisschen Filby sein.

5. Caterina Caselli: „Nel 2023“ (1970)
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Klar, das Original ist viel weiter in der Zukunft angesiedelt als 2023. Doch die italienische Version von Zager & Evans‘ „In The Year 2525“ nimmt mich aufgrund des melodramatischen Alts von Signora Caselli um einiges mehr mit.

6. Sandy Denny: „Who Knows Where The Time Goes“ (1967)
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Betrachtungen über die Zeit können auch etwas Träumerisch-Philosophisches haben – vor allem im Folk. Sandy Denny hat diese wunderbare Ballade mehrmals eingespielt, sowohl mit Fairport Convention als auch mit den Strawbs – und in dieser streicherbegleiteten Fassung.

7. Prince feat. Lianne La Havas: „Affirmation III“
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Mittlerweile hat er die Dimension gewechselt. Auf seinem 2014er-Album zeichnete sich Prince noch als Zeitreisenden, der nach langem Schlaf in einer neuen Epoche aufwacht (ganz ähnlich dem Wells-Roman When The Sleeper Wakes) – Lianne La Havas übernimmt die Führung und bringt ihm schließlich auch die Telepathie bei.