(he)artstrings #16: Der Brexit als Allegorie

john smithJohn Smith
„England Rolls Away“ (John Smith)
(aus: Great Lakes, 2013)

Die Größe eines Songwriters ermisst sich unter anderem darin, dass sämtliche Vergleiche nicht mehr taugen. Und dass seine Songs vielerlei Deutungen zulassen. Beides ist beim bärtigen Herren aus dem UK zutreffend. Man hat John Smith mit Nick Drake, John Martyn und anderen verglichen, aber die Färbung seiner waidwunden Stimme ist durch und durch eigenständig- und -sinnig. Ebenso verhält es sich mit den Lyrics: Man könnte diesen Text heute als Allegorie auf den Brexit lesen, doch Smith hat ihn schon 2013 geschrieben. Und so ist es wohl eher die tieftraurige Geschichte über ein gebrochenes Herz, das an einer Dame namens England leidet, und an der er nach eigener Aussage über ein Jahr lang geschrieben hat.

John ist ab dem 19.4. in Deutschland und der Schweiz unterwegs, besonders empfehle ich den Termin im Basler Parterre am 29.4., den Andrea Samborski im Rahmen ihrer neuen Reihe Eclipse Concerts organisiert hat. Und Mitte Mai erscheint sein neues Werk Headlong.

John Smith: „England Rolls Away“
Quelle: youtube