Holler love across the nation VI – Spirit in the Dark

Vor 15 Jahren startete ich auf Radio Dreyeckland Freiburg eine Serie von epischen Soul-Sendungen, die immerhin 7 Teile hatte (bis zu meinem RDL-Ausscheiden durch Sprung aus dem Fenster 2011). Immer am Oster- oder Pfingstmontag gingen mindestens zwei, manchmal drei Stunden gut abgehangener Soul und Funk bis tief nach Mitternacht live über den Äther. Diese Sendung hieß – benannt nach dem Titelsong von Aretha Franklins 1970er-Album – Spirit In The Dark.

In diesen Wochen und Monaten haben wir alle ein bisschen „Spirit In The Dark“ nötig. Deshalb widme ich diesen Eintrag in der Aretha-Gedächtnisecke des Blogs ebenjenem Song, der mit dem geheimnisvoll glimmenden Fender Rhodes-Akkord beginnt. Ein Bekenntnis zum spirituellen Licht, das aus dem Dunkeln kommt, die Flamme, die mit der  Seele – und vielleicht mit den Ohren – viel eher zu vernehmen ist als mit den Augen. Im Song ist der Moment der „Erleuchtung“ direkt wahrnehmbar, dann nämlich, wenn Aretha und Band plötzlich innehalten und sich die Musik in ein turbulentes Kreiseln steigert, wie eine musikalische Windhose, die alles, Band, Backgroundchor und natürlich die Sängerin selbst mitreißt.

Es gibt unterschiedlichste Versionen dieser grandiosen Soulhymne.
Hier die Studioversion:

Doch dann gibt es dieses 20-minütige, epische Feuer aus dem Fillmore West-Konzert vom 7.3.1971, in dem Ray Charles sie im zweiten Teil etwas desorientiert unterstützt.

Mit Ray Charles hat sie das Stück dann nochmals mit einem noch kräftigeren Schuss Gospel als „Ain’t But The One“ aufgenommen. Eine beseelte Sternstunde, zum Glück für eine TV-Show eingefangen!

Und schließlich haben sich auch andere daran versucht, kürzlich erst zum Beispiel C.S. Armstrong.