Foto: Stefan Franzen
Zu den besonders bitteren Beigeschmäckern der Corona-Zeit gehört auf kultureller Seite die Absage des Seidenstraßen-Festivals, das über die Osterfeiertage in der Hamburger Elbphilharmonie stattfinden sollte (obiges Foto: ein Blick vom Dach des Gebäudes). Vorgesehen war, in zehn Konzerten über die historische Route von China nach Venedig zu reisen: etwa mit einem Oratorium namens „Buddha Passion“ des chinesischen Komponisten Tan Dun oder einem Marco Polo-Projekt des Ensembles En Chordais und Constantinople mit der Sängerin Maria Farantouri. Und natürlich mit vielen Musikern Zentralasiens, vom afghanischen Meisterensemble Safar über den kasachischen Barden Mamer und kirgisische Klängen mit Roza Amanova und dem Duo Kynbekov bis zur usbekischen Shashmaqam-Tradition mit Gulzoda Khudoynazarova.
Ein Highlight wäre auch das persische Konzert gewesen, bei dem sich der Sänger Alireza Ghorbani und Tar-Spieler Majid Derakshani hätten begegnen sollen. Letzterer wird nun am heutigen Ostersamstag ab 19h ein Streaming-Konzert in der leeren Elphi spielen, als kleiner Ersatz für all die Seidenstraßenkünstler, die – vorerst – stumm bleiben müssen. Trotzdem ist es ein Gewinn, all die Infos und Klänge online zu besuchen, die die Elphi auf ihrer Seite zur Verfügung stellt.