Maia Barouh ist eine franko-japanische Künstlerin, die auf ihrem aktuellen Album Kodama (Echos) auch den Schock über die Nuklearkatastrophe in Fukushima verarbeitet. Die musikalischen Traditionen in dieser nördlichen Region Japans waren schon lange vom Aussterben bedroht, durch Erdbeben, Tsunami und Kernschmelze scheint die Kultur der abgelegenen Landstriche endgültig dem Untergang geweiht. Das möchte Maia, Tochter der französischen Komponistenlegende Pierre Barouh nicht hinnehmen. Zwischen Folk, Jazz und Electronica sind ihre Stücke angesiedelt, am eindrücklichsten für mich das Stück „Isotopes“ – unten in einer getanzten Form – , in dem sie die Halbwertszeiten radioaktiver Stoffe rezitiert.
Am 30. Jahrestag des Supergaus von Tschernobyl geht der nukleare Wahnsinn in den meisten Ländern der industrialisierten Welt ungetrübt weiter – auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.