Luka Bloom: „Exploring The Blue“
(aus: The Acoustic Motorbike, 1992)
Vor fast genau 25 Jahren fing ich an, Radio zu machen, zuerst bei einem freien Sender, der kürzlich 40 wurde und dem ich damit etwas verspätet gratuliere. Die Folk-Sendung, die ich damals sonntagnachmittags gestaltete, hieß „Saitensprung“ (der Name war vorgegeben, stammte nicht von mir). Zum ersten, immer wieder gespielten „Hit“ der Sendung wurde dieser Song: eine träumerische Ballade des nach New York ausgewanderten Iren, der mit einer machtvollen Gitarre in offener Stimmung von einer ewigen Suche erzählt, die auf der Metaphernebene viele Gestalten annehmen kann von Liebe bis Erleuchtung. Dazu bedient er sich eines tiefblauen Bildes, einer Szenerei von einem Tauchgang in ungeahnte Tiefen. Oder ist es doch ein Höhenflug in den endlosen Azurhimmel? „Exploring The Blue“ ist eine zeitlose Hymne auf das Suchen, die mit minimalistischen Mitteln gestaltet wird und bei jedem Luka Bloom-Solokonzert auch wunderbar auf der Bühne funktioniert. Die dazugehörige Platte, The Acoustic Motorbike besitzt ebensolche aus der Zeit gefallenen Qualitäten, von einer Adaption des Elvis-Schmachtfetzens „Can’t Help Falling In Love“ bis zum originellen Titelstück, einem gerappten Hörspiel über eine Radtour auf der grünen Insel.