Diese und die nächste Folge von Saint Quarantine widmen sich meiner Heimatstadt Freiburg. Nicht im bösesten Traum hätte ich gedacht, dass diese Rubrik ein Jahr lang gefüllt werden kann / muss. Doch – unter anderem – da den Entscheidungsträger*innen hierzulande ein Jahr lang Freiheitshäppchen lieber sind als wenige Wochen harter Lockdown, ist die Pandemie noch nicht bezwungen. Das macht gerade jetzt die schon lange darbende Kulturszene – neben vielen anderen Branchen – richtig kaputt.
Mit zwei virtuellen Musikereignissen unter der künstlerischen Leitung des Pianisten, Arrangeurs und Jazzprofessors Ralf Schmid (Bossarenova) stemmt sich Freiburg gegen die Pandemie. Sie finden an diesem Donnerstag und Freiburg mit nahezu 30 Mitwirkenden statt. Eingebettet sind die Konzerte in die online stattfindende 28. Ausgabe des Kongresses EAS (European Association for Music in Schools), auf dem Lehrer, Künstler und Forscher über Musikunterricht an Schulen debattieren. Vom 24. bis 27. März sind dieses Mal unter dem Motto „Music Is What People Do“ die Freiburger Musikhochschule und die Pädagogische Hochschule die Gastgeberinnen.
Während des Streaming-Konzerts „PLACE and DISPLAYS“ am 25. 3. ab 20 Uhr performen Musiker auf Straßen, Dächern und Bühnen Freiburgs ein Hybrid-Konzert mit Barockviolinen, Beatmakern, Pianoimprovisateuren und Freestyle-Rappern. Mit einer Audience-Feedback-App können die Zuschauer dabei live gespielte Improvisationen beeinflussen. Am 26.3. geht es ab 18 Uhr um die Zusammenarbeit bildender Künstler und Musiker, die in der Filmdoku „Sculpting Soundspheres“ eingefangen wurde. Hier wird beleuchtet, wie Improvisation und Komposition äußere und innere musikalische Prozesse reflektieren, die auch im Bereich der bildenden Kunst zu finden sind.