Sophie Hunger
„Z’Lied Vor Freiheitsstatue“
(aus: The Danger Of Light, 2012)
Diesen Song wollte ich eigentlich erst viel später in die (he)artstrings aufnehmen.
Doch er passt leider auf diesen Tag, an dem sich ein Teil der Welt durch das Dekret eines Dummkopfes endgültig von seinem nationalen Symbol verabschiedet.
„Die Freiheitsstatue ist sich ihrer ambivalenten Existenz bewusst, sie kann sich nicht bewegen und kann nicht sprechen“, sagt Sophie Hunger – und schrieb ihr einen inneren Monolog auf den Leib. „I han es Riesse, aber riesse chani nüt“, sagt die alte Dame zu sich. Rheumageplagt hat sie keinerlei Einfluss auf die Welt. Sie sehnt sich danach, ins Wanken gebracht zu werden, bietet sogar einen Tanz an, wenn sie nur von ihrem steinernen Sockel steigen könnte. „Oder bini ächt scho gstorbe?“, fragt sie sich.
Ihre Konzerte hat die Schweizerin früher oft mit diesem Song in einer Acappella-Version beschlossen. Mir gefällt die Studioversion mit den Gitarrenlinien des „Chili Peppers“ Josh Klinghoffer am besten. Von allen wunderbaren Liedern, die Sophie Hunger geschrieben hat, ist das vielleicht das Wunderbarste. Und leider passt es heute wohl wie kein anderes.