Glen Hansard
„My Little Ruin“
(aus: Didn’t He Ramble, 2015)
Während sich das Jahr 2016 dem Ende zuneigt, ist Zeit, Bilanz zu ziehen über die schönsten Konzerte. Seines, das Finalkonzert beim diesjährigen Rudolstadt Festival, gehört sicherlich dazu. Der Ire Glen Hansard bestritt es auf der großen Bühne im Heine-Park. „My Little Ruin“ ist für mich der intensivste Song, den er je geschrieben hat – er erzählt die Geschichte eines Freundes, der mit einem Haufen von Talenten gesegnet ist, diese aber nicht umsetzen kann, weil er eine Art Selbstzerstörungsmechanismus eingebaut hat. Hansard singt über seine Verzweiflung, darüber, wie er daneben steht, und diesem Freund helfen möchte, der immer und immer wieder in das gleiche Schlamassel hinein gerät. Die Unplugged-Version mit den Pizzicato-Streichern gefällt mir von allen am besten, eingespielt auf einem Hausdach in Paris.