Nach Kanada ist vor Kanada: Auch nach der Beendigung meiner Canada 150-Serie im Juli werde ich hier natürlich weiterhin die musikalischen Entwicklungen zwischen Halifax und Vancouver verfolgen.
Gelegenheit für feine Entdeckungen aus dem frankophonen Teil Kanadas bieten sich vom 19. bis 24. September in Zürich: „Sounds aus Frankophonien“ ist das Motto des Festivals Chanson En Stok, das zum achtzehnten und letzten Mal im Theater Stok über die Bühne gehen wird. Das besondere Konzept des Teams um den Veranstalter und Kurator Ulrich Schuwey: Chanson wird hier als global frankophones Phänomen verstanden, demzufolge auch Künstler aus Frankreich, der Schweiz und Kanada eingeladen. Aktuelle Entdeckungen aus dem französischsprachigen Teil des Ahornstaates haben in den letzten Jahren dabei ein besonderes Gewicht bekommen.
So sind in der 2017er-Ausgabe vier franko-kanadische Acts zu hören. Die Songwriterin Safia Nolin aus Québec Ville, Bluesrockerin Samuele aus Montréal und Sarah Toussaint-Léveillé (Foto oben) mit ihrem poetischen Folk werden allesamt als Aushängeschilder der starken weiblichen Szene der Provinz Québecs erstmals im deutschsprachigen Raum zu entdecken sein. Ihr Kollege Jeff Moran ist mit seiner Reibeisenstimme schon seit einiger Zeit in der Szene Montréals etabliert. Mit der Folkpopperin Mize und dem Indie-Chanson-Quartett Charlotte Peut-Être finden sich Gäste aus der schweizerischen Romandie ein. Aus dem Mutterland der Sprache Frankreich kommt Nachwuchs-Chansonière Leila Huissoud in den Keller des Theater Stok, darüber hinaus das Rockjazz-Fusiontrio iAross und die franko-iberische Songwriterin Nyna Loren.