Marianne von Werefkin: „Blauer Funken“ (1918)
Mani Matter
„Ds Nünitram“
(aus: I Han Es Zündhölzli Azündt, Zytglogge 1973)
Heute vor 50 Jahren kam der Berner Liedermacher Mani Matter mit gerade mal 36 Jahren bei einem Autounfall ums Leben. Es überrascht mich immer wieder aufs Neue, wie ein Mann, der das „Liedlischriibe“ nur als eine Nebenbeschäftigung ansah und eigentlich juristischer Angestellter der Stadt Bern war, bis heute eine so gewaltige Nachwirkung auf die Schweizer Musikszene hat. Songwriter, Rockmusiker und sogar Rapper verehren ihn, covern bis heute seine kurzen, prägnanten, sprachspielerischen und hintergründigen Berner Chansons. Ich empfehle zum Beispiel diese wunderbare, afrikanisch angetupfte Coverversion von Bonaparte mit Gastsängerin Sophie Hunger.
Matter hat immer mal wieder das Thema Schienenfahrzeuge gestreift, was auch nicht verwundert, denn er war Eisenbahner-Enkel. Das konnte sich dann in feinen Beobachtungen im Wartesaal des Bahnhofs niederschlagen, oder in Betrachtungen über das Sitzen gegen die Fahrtrichtung. Am schönsten ist allerdings seine mit surrealistischen Motiven gespickte Miniatur „Ds Nünitram“, in der sich die abendliche Straßenbahn auf einen Ausflug in himmlische Sphären begibt.