Pat Thomas
Pat Thomas & The Kwashibu Area Band
(Strut/Indigo)
Wer die feine Trennlinie zwischen dem von Fela Kuti gepflegten Afrobeat und seinem ghanaischen Vorläufer Highlife erkunden möchte, dem bietet sich jetzt eine schöne Gelegenheit. Pat Thomas aus Kumasi war seit den 1960ern eine Vokalgröße im Bigband-Highlife, in den Achtzigern avancierte er in der exilghanaischen Szene Hamburgs zu einer der Leitfiguren des discoartigen „Burger Highlifes“. Mit der Kwashibu Area Band, in der neben alten Recken aus Ghanas Hautpstadt Accra und Nigerias Stardrummer Tony Allen auch der Poet Of Rhythm Ben Abarbanel-Wolff am Sax mittut, feiert er auf dem selbstbetitelten Album wieder den Sound der Siebziger. Palmwine-selige, schmelzende Melodien entfalten sich über federleichten wie komplexen Grooves wie in „Gyae Su“ oder „Odoo Be Ba“, knackige Bläserfanfaren liefern den Rahmen für pointierte Gesangslinien („Mewo Akoma“). Ein paar glimmende Orgeltöne kommen dazu und geschliffene, richtig zu Herzen gehende Gitarrenriffs. Thomas‘ immer sanfter Tenor webt Lyrics, die von den süffigen Retroflex-Lauten der Fanti- und Ashanti-Sprache durchwirkt sind. Hier ist alles im weichen Flow und auf fast magische Art trotzdem funky.
Pat Thomas & The Kwashibu Area Band: “ Odoo Be Ba“
Quelle: youtube