Listenreich III: 16 Konzerte für 2022

KKL Luzern, 6.9.2022
WINTER
– Emiliano Sampaio Trio, Forum Merzhausen 25.3.

FRÜHJAHR
– Chamber Orchestra of Europe, Simon Rattle / Magdalena Kožená / Andrew Staples : Gustav Mahler „Das Lied von der Erde“, Elbphilharmonie Hamburg 7.6.
„Das Lied von der Erde“, Elbphilharmonie Hamburg, 7.6.
SOMMER
– Chorwärts Freiburg: John Tavener „The Veil Of The Temple“, Martinskirche Freiburg 9.7.
– Misagh Joolaee / Schaghajegh Nosrati, Kleine Musiktage Freiburg, Schloss Ebnet 16.+17.7.
– Cimafunk, Rosenfelspark Lörrach 26.7.

Cimafunk, Rosenfelspark Lörrach 26.7.
– Wiener Philharmoniker, Esa-Pakka Salonen / Bertrand Chamayou: Olivier Messiaen „Turangalîla-Symphonie“, KKL Luzern 6.9.
– Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladmir Jurowski: Gustav Mahler Symphonie Nr. 5, Philharmonie Berlin, 13.9.

„Das klagende Lied/ Kindertotenlieder“, Staatsoper Wien, 13.10.
HERBST
– Wiener Philharmoniker, Lorenzo Viotti, Calixto Bieito: Gustav Mahler „Das klagende Lied/Kindertotenlieder“, Staatsoper Wien 13.10.
– Ensemble Kontrapunkt: Franz Schreker „Kammersymphonie“, Musikvereinssaal Wien 17.10.
– Quatuor Ébène: György Ligeti „Streichquartett Nr. 1, Stadtcasino Basel 1.11.
– Gretchen Parlato, Atlantis Basel 6.11.

Gretchen Parlato, Atlantis Basel 6.11. (credits: Goffredo Loertscher)
– Philharmonisches Orchester Freiburg, André de Ridder: Igor Strawinsky „Le Sacre du Printemps“, Konzerthaus Freiburg 15.11.
– Håkon Kornstad Trio, Forum Merzhausen, 20.11.
– Mitglieder des  SWR Symphonieorchesters, Band in the Bix, Libor Šima: „Focus Stan Getz“, E-Werk Freiburg 25.11.
Libor Šima, Focus Stan Getz, E-Werk Freiburg 25.11.
– Philharmonisches Orchester Freiburg, André de Ridder, Marco Štorman: Alban Berg „Wozzeck“, Theater Freiburg 26.11.
– CATT, Jazzhaus Freiburg 7.12.

Caetano 80

„Der Vers vermag es, Welten in die Welt zu schleudern“, schrieb er in seiner bekenntnisreichen Komposition „Livros“. Nach 55 Jahren Karriere und ebenso vielen Alben hat der Begründer des Tropicalismo, jener experimentellen Erneuerungsbewegung der brasilianischen Popmusik, seinem Publikum viele Welten entgegengeschleudert, doch die ein oder andere auch schmeichelnd und zärtlich in den Schoß gelegt. Caetano Veloso hat mich begleitet, seit ich in den 1990ern meine Liebe zur brasilianischen Musik entdeckt habe. Heute geht an ihn ein um einen Tag verspäteter Gruß zum 80. Geburtstag.

Mit zwölfköpfigem Orchester und einem sehr perkussiven, von der Trommelmusik Bahias geprägten Unterbau habe ich ihn am 4. Juni 2000 im Stadtcasino Basel gesehen. Er fühlte sich klimatisch sehr zuhause, schon damals gab es auch Anfang Juni Temperaturen weit über 30 Grad. Einer der Titel, die mir damals sehr gut gefallen haben, war „Mel“ (Honig). Wie ich für die Badische Zeitung schrieb, ein „überschäumender Liebestrank. Die Gabe der Inspiration kann man in seiner reichen Mimik ablesen: Selten strömt eine solche Leuchtkraft aus Mund- und Augenwinkeln.“

Als Gruß an den großen alten, aber immer auch alterslosen Nestor der modernen brasilianischen Popmusik und Dichtung also hier „Mel“ mit einem honigsüßen Text: „Oh Bienenkönigin, mach aus mir ein Werkzeug deines Vergnügens und deines Ruhms. Denn wenn die Nacht sich in komplette Dunkelheit hüllt, probiere ich von der Wabe deines Honigs, grabe ich mich in die ungeschützte Klarheit des Himmels und umfasse die Sonne mit meiner Hand“.

Caetano Veloso: „Mel“ (live 1998)
Quelle: youtube