Yilian Cañizares
Invocación
(Naive/Indigo)
Aus einem Tribut an ihre Vorfahren macht die Sängerin und Violinistin in Quartettbesetzung ein begeisterndes Konzeptalbum: In ihren beseelten Improvisationen auf der Geige verzahnen sich furios Karibik, Jazz und Klassik, oft gedoppelt durch leidenschaftliche Scat-Passagen. In ruhigeren Stellen, etwa einem zärtlichen Wiegenlied, paart sich ihre warme Altstimme mit dem sanften Gang des Flügels. Jedes Stück der Wahlschweizerin ist ein kleines dramaturgisches Meisterwerk. Selbst dem abgearbeiteten „Non, Je Ne Regrette Rien“ gewinnt sie neue Seiten ab, mit gepflegter Latinunterfütterung und Streichorchester aus der Ferne. Im Finale gibt es einen kaum merklichen Überraschungsaufritt von Akua Naru.