Susheela Raman: Queen Between (World Village/Harmonia Mundi)
Als ich sie vor mehr als zehn Jahren getroffen habe, war sie gerade in einer Liebesfalle gefangen. Ihr damaliges Album „Love Trap“ widmete sich u.a. dem äthiopischen Crooner Mahmoud Ahmed. Doch Raman, Südinderin mit australischer und britischer Sozialisation, entwickelt für jedes ihrer Alben eine neue Vision, und fürs neue, sechste, hat sie sich auf die Pfade der pakistanischen Sufis begeben. Unterstützt wird sie dabei von den Qawwali-Musikern Rizwan Muazzam. Das Teamwork gipfelt in einem elfminütigen Sufi-Soul-Drama namens „Taboo“, das einen gewaltig durchpustet. Dazwischen gibt es original englisches Folkfeeling. Hippie-Anachronismus? Nein, zeitlose, akustische Popmusik mit spiritueller Erdung.