Lizz Wright
Freedom & Surrender
(Concord/Universal)
Auf ihrem letzten Werk „Fellowship“ war sie tief in den Gospel hinabgetaucht. Nun ist die 35-jährige aus Hahira, Georgia mehr der irdischen Liebe zugetan, der sie diesen neuen Songzyklus mit all ihren Facetten gewidmet hat. Produzent Larry Klein (Joni Mitchell, Tracy Chapman, Melody Gardot) lässt ihren fantastischen Alt in dem genauso sinnenfreudigen wie entspannten Album zur Geltung kommen. Funky der Einstieg mit „Freedom“, bluesrockend mit Twang-Gitarre und blubbernder Orgel „The New Game“. In „Lean In“ residiert eine erotische Spannung zu pumpendem Bass, die Wright mit belegt-schmachtender Stimme als „Katz- und Maus-Spiel“ auskostet. Nick Drakes „River Man“ gestaltet sie mit träumerischem Wandeln zwischen Dur und Moll, Till Brönner mogelt sich mit ein paar Trompetentrillern rein. Der Überflieger ist jedoch das sehr räumliche „Somewhere Down The Mystic“, in dem eine sphärische Folkpop-Dramaturgie hingezaubert wird. Im Finale wird mittels der glühenden Chorsätzen von „Blessed The Brave“ und „Surrender“ schon fast wieder sakrale Qualität erreicht: So schließt sich der Kreis vom Irdischen zum Himmlischen.