M3nsa habe ich entdeckt, als ich vor acht Jahren in der ghanaischen Hauptstadt Accra recherchierte. Als die moderatere und nicht ganz so frivole Zunge des Duos Fokn Bois (die andere Hälfte ist der Paradiesvogel Wanlov the Kubolor) hat er auch immer Soloprojekte verfolgt, sowohl in Ghana als auch seinen ausländischen Wirkungsstätten. Die „3“ in seinem Namen ist im Übrigen keine Ziffer, sondern eine Spiegelung eines besonderen E-Lautes in der Sprache Twi. Genug der Smart Ass-Ausflüge. Den neuen Song hat M3nsa mit der ghanaischen Shooting Star Amaarae aufgenommen, die mit der Kombination aus Tomboy-Attitüde und Säuselstimme eine Ausnahmeerscheinung der Urban Africa-Szene sein dürfte. So wie dieser feine Titel überhaupt: kein Auto Tune, keine knalligen Rhythmusmuster und Macho-Gehabe allenfalls in selbstironischer Brechung. Und trotzdem ein Ohrwurm!
Fokn Bois
Video killed the world music star
DJ Invizable (Foto: Promotion Norient)
Die multimediale Ausstellung „Seismographic Sounds“ des Berner Netzwerks Norient zeigt, wie sich Einbahnstraßen in der globalen Musik verflüchtigen – eine Reise in Clips um den Planeten, zu sehen noch bis zum 20.9. in Forum Schlossplatz im schweizerischen Aarau und ab 1.10. bis Ende des Jahres im ZKM Karlsruhe. Weiterlesen