Santrofi
Alewa
(Outhere/Indigo)
Zum beginnenden Wochenende ein neuer afrikanischer Doppelpack!
Zunächst: Alte Recken der 1970er, die dem ghanaischen Highlife zu neuen Ehren verhelfen, gibt es seit mindestens zehn Jahren zuhauf. Die jungen Ghanaer dagegen delektieren sich am Hiplife, Azonto und anderen elektronischen Spielarten. Doch hier kommt Nachwuchs, der den klassischen Highlife tief verinnerlicht hat und ihn weiter pflegt, und das ganz ohne erzwungenen Patina-Sound: Santrofi knüpfen mit bissfester Energie auf dem Debüt Alewa nahtlos an den Sound von Ebo Taylor und Pat Thomas an. Das Oktett bündelt rockige Einschläge mit beschwipstem Bigband-Highlife, schlägt textlich den Bogen vom anti-rassistischen Titelstück bis zu einem Song für die afrikanische Einheit – eine runde Sache, 100% made in Ghana.
Santrofi: „Cocoase“
Quelle: youtube
ONIPA
We No Be Machine
(Strut/K7/Indigo)
Aus dem urbanen Afro-Kaleidoskop bekommen wir in Deutschland auf offiziellem Wege nur kleine Ausschnitte mit. Umso spannender, dass das ghanaisch-britische Kollektiv sein Debüt We No Be Machine veröffentlicht. Die Musiker um Sänger K.O.G. und Gitarrist/Programmer Tom Excell von Nubiyan Twist nennen ihre Mixtur “Savanna Bass” und schmieden Tradition und Bass Culture an überraschenden Lötstellen zusammen. Das klingt mal relativ herkömmlich nach süffigem Highlife oder Afrobeatz wie in “Yenimno” oder “Makomba”, oft aber auch nach futuristischem Electro-Tribal-Clash. Die Philosophie ist panafrikanisch angelegt, featuret auch Gäste aus dem Süden des Kontinents, atmet Wüstenbluesstaub oder begibt sich ins zentralafrikanische Reich der verstärkten Lamellophone des Kongo. Durch die schnipseligen Interludien entsteht ein quicklebendiger Patchwork-Charakter.