Ein zweiter Besuch in der Medina, diesmal mit offizieller Führung. Doch so „offiziell“ sie auch sein mag, es führt kein Weg um die Verkaufsstuben der Berberteppichhändler, Weber und Gerber herum. Dass ich – überrascht ob dieser geballten Shopping-Offensive – die Wirtschaft der Altstadt dennoch nur mit einem schönen Leinenschal angekurbelt habe, kommt mir schon fast schäbig vor.
Mitgenommen habe ich außerdem Eindrücke (in der Reihenfolge ihres fotografischen Auftretens) von der Koranschule Bou Inania, der ehemaligen Karavanserai Nejjarine, einer Stoffauktion, dem Mausoleum des Stadtgründers Moulay Idriss II., den Chaouwara-Gerbereien und dem Schrein von Sidi Ahmed Tijani, Vater des Tijaniyya-Sufi-Ordens.
Was die Musik angeht, eigentlicher Grund meines Besuchs hier: Untenstehendes Bild vom Auftritt der schottischen Sängerin Julie Fowlis spiegelt die Hilflosigkeit der Festivalveranstalter gegenüber dem Regen fast liebenswürdig wider. Die Abendkonzerte wurden ob der Fluten – in der Herberge stand das Wasser knöchelhoch – abgesagt. Wie heißt es so schön bei Katastrophenmeldungen: Und für morgen ist neuer Regen vorhergesagt.