Friedenstriller

Töne von Bill Evans, die den französischen Poeten und Jazzkritiker Jacques Réda zu Poesie inspirierten.
In Gedenken an einen sehr nahen Menschen, friedfertig und vogelliebend, der heute vor einem Jahr gegangen ist.

Comme ces longs rayons dorés du soir qui laissent
le monde un peu plus large et plus pur après eux,
sous le trille exalté d’une grive, je peux
m’en aller maintenant sans hâte, sans tristesse:
tout devient transparent. Même le jour épais
s’allège et par endroits brille comme une larme,
heureuse entre les cils de la nuit qui désarme.
Ni rêve ni sommeil. Plus d’attente. La paix.
(Jacques Réda)

Wie die langen goldenen Strahlen des Abends,
die die Welt ein wenig größer und ein wenig reiner
hinter sich zurücklassen,
unter dem ausgelassenen Triller einer Drossel,
kann ich jetzt fortgehen,
ohne Hast, ohne Traurigkeit:
Alles wird durchscheinend.
Sogar der dunkle Tag wird leicht,
und mancherorten glänzt er wie eine Träne,
glücklich zwischen den Wimpern der entwaffnenden Nacht.
Nicht Traum, nicht Schlaf. Kein Warten mehr. Frieden.

Bill Evans: „Peace Piece“
Quelle: youtube

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