Aron & The Jeri Jeri Band
Dama Bëgga Ñibi
(Urban Trout Records/Modulor Distribution/Indigo)
Kürzlich hat Altstar Baaba Maal mit einem progressiven Album den Senegal wieder auf die weltmusikalische Landkarte katapultiert. Wie sieht es mit weiteren weltoffenen Produktionen aus dem westafrikanischen Land aus? Mit Aron & The Jeri Jeri Band stellt sich das spannende Duo des Griots und Trommlers Bakane Seck (Chef der Jeri Jeri Band) mit dem neuseeländischen Pianisten und Spezi von Stromae und Woodkid, Aron Ottignon vor. Auf Dama Bëgga Ñibi gelingt den beiden eine charismatische Verflechtung von Wolof-Vocals, komplexen Mbalax-Rhythmen, jazzigen Klaviereinlagen und einem geschmackvollen elektronischen Soundrelief.
Ein Glücksfall im Unglück: Während der Pandemie konnte der in Berlin lebende Ottignon eine Menge gestrandeter Senegalesen in seinem Studio ans Mikro bieten, die über den Trommelspuren von Seck ihre Vocals einflochten. So können wir großartige Stimmen wie die von Ale Mboup und Pape Diouf, ebenso Nachwuchs-Timbres wie Aka Boy und Toufa Mbaye entdecken. Wie weit das Spektrum reicht, hört man, wenn man den Hit „Sunugal“ und das träumerische, latino-soulige „The Return Of The Golden Egg“ gegenüberstellt. Dakar öffnet seine Pforten zur Welt – an der Spree.
© Stefan Franzen