Cristobal And The Sea
Exitoca
(City Slang/Universal)
Aus Portugal, Spanien, Frankreich und Ägypten kommen die Mitglieder, doch beheimatet sind sie in London – und von dort aus schaffen sie einen tanzbaren, ansteckenden Pop, der so voll britischem Humor ist, dass man nur konstatieren kann, dass ihre Integration gelungen scheint. Darüber hinaus spielen sie auf ihrem zweiten Album mit den Errungenschaften der Tropical-Szene an der Themse: Kaum merklich werden die Songs aufgeladen mit indischen Rhythmen, afrikanischen Gitarrenriffs, Latin-Perkussion. Die dichten Vokalsätze erinnern an den kalifornischen Sunshine-Pop der Sechziger, und zwischendrin residieren Interludien, die aus Exotica-Soundtracks und dem Labor der frühen Minimalisten zusammengewürfelt sein könnten. Selbst Anklänge an den Discorock der frühen Achtziger werden nicht ausgespart. Ein großes augenzwinkerndes Antidot gegen den neuen Protektionismus auf der Insel und einer der schönsten Muntermacher des Jahres für verdrossene Geister.