Arabesque #4

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Flucht- und Sandburgenmythen von Hendrix, den Stones und Cat Stevens einmal zur Seite (sie sind ohnehin zu einem guten Teil Erfindung):

Essaouira ist ein recht heruntergekommener Palast der Winde, sobald die Sonne sich kurz versteckt, von milchiger Feuchte durchtränkt, die sofort die Augen verklebt, von rasselndem Husten und dauerndem Niesen seiner Einwohner erfüllt.

Leuchten Marrakechs rote Mauern in der unbarmherzigen Sonne von 44 Grad, dominieren hier weiß und ein bisschen Blau, wo Marrakech duftet , liegt hier immer wieder Faulig-Fischiges, Verrottendes in der Luft, die des nachts auf unter 20 herunterkühlt.

Alles zieht hier zum Meer hinaus, selbst die ständige Brise, mehr Sturm als Wind. Ihr Name fast romantisch, Alizee, doch ihre Unerbittlichkeit dringt selbst durch diese starken Festungsmauern, pfeift durch jeden schmalen Derb und zerrt an den Menschen, die mitunter dicke Kutten tragen.

Doch Mogador, wie die Portugiesen es nannten, ist dieser Tage auch erfüllt vom Klack-klack-klack-klack der Garagab, riesiger Metallcastagnetten, Rahmen- und Röhrentrommeln, dem Wummern der Kastenlaute Guembri, betäubenden Schalmeien und machtvoll-kehligen Männerchören, von den abertausenden Zuhörern brausend erwidert: Die Bruderschaften der Gnawa-Musiker haben die Stadt im Griff und laden die ganze Welt von Guadeloupe bis Dänemark zum tönenden Austausch.

 

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OLYMPUS DIGITAL CAMERAalle Fotos © Stefan Franzen

 

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